Psychologie | 12.09.2010

Die Unterdrückung der Intelligenzforschung

Ethnische Unterschiede in der Intelligenz

Anlässlich der Sarrazin-Debatte gibt es allen Grund, sich durch die faszinierende Literatur der Intelligenzforschung zu lesen, wie zuletzt bei dem Streit um James Watson. Politiker und Journalisten sind eifrig dabei, ihr Wissen über die Genetik auszuweiten, um die Bevölkerung aufzuklären.

Ein Kommentar von Andreas Müller

HINWEIS: Dieser Artikel gibt die persönliche Meinung des Verfassers wieder. Diese Meinung entspricht nicht der Position der Giordano Bruno Stiftung.

All jene, die nicht im Star Trek-Universum leben, werden sich wundern, wovon hier eigentlich die Rede ist, denn tatsächlich wurde der jetzige Ex-Bundesbanker wüst angefeindet und es gab nur ansatzweise eine inhaltliche Diskussion über seine Thesen, insbesondere jene aus den Bereichen der Intelligenzforschung und Humangenetik.

Durchaus ist es zweifelhaft, wenn Sarrazin Integrationsfragen mit Humangenetik vermengt, aber ebenso zweifelhaft ist die Behauptung, die Gene des Menschen würden überhaupt keine Rolle spielen. Politisch gefährlich wird es, wenn Wissenschaft tabuisiert wird. Zum Beispiel erklärte Sigmar Gabriel, Sarrazin solle nicht aus der Partei ausgeschlossen werden, weil er Probleme benenne, sondern wegen seiner Kernthese,"dass Menschen genetisch disponiert sind und bestimmte Verhaltensweisen sich nicht etwa kulturell vererben, sondern genetisch, biologisch."

Andrea Nahles schrieb in einem Brief an die SPD-Basis, Sarrazin habe "mit seinen Äußerungen zu genetischen Identitäten von Völkern, Ethnien oder Religionsgemeinschaften eine Grenze überschritten." Es besteht kein Zweifel in der Forschung daran, dass sich Völker auch genetisch unterscheiden.

Man stelle sich einen Beruhigungstee bereit. Und eine Packung Aspirin.

 

Ergebnisse der Intelligenzforschung

Im Folgenden die umstrittenen Erkenntnisse der Intelligenzforschung:

1. Intelligenz ist zu 50-80% vererbt (wobei das schwer genau zu messen ist). Der Einfluss der Vererbung steigt mit dem Lebensalter; will heißen, je älter man wird, desto weniger Einfluss haben Umweltfaktoren auf die Intelligenz.

2. Der IQ entspricht etwa dem generellen Intelligenzfaktor g und wird verlässlich gemessen von guten Intelligenztests. Er macht von allen Faktoren die verlässlichste Aussage über wichtige Folgen für das Leben. Beispielsweise gibt es Korrelationen von 0,2 (jeweils von 1) für Gesetzestreue; 0,6 für Ausbildungsjahre; 0,2-0,8 für den Berufserfolg, wobei die Aussagekraft von g mit der Jobkomplexität steigt. Soziale Klassenunterschiede sind teilweise in genetischen Unterschieden im IQ begründet.

3. Durchschnittliche IQ-Unterschiede zwischen Ethnien sind weltweit die Regel. Sie verweisen meist auf Unterschiede in der phenotypischen Intelligenz und sie haben eine signifikante Vorhersagekraft auf den Verlauf des Lebens. "Phenotypische Intelligenz" bedeutet, dass die Intelligenz nicht auf Ebene ihrer Ursachen beschrieben wird, sondern mittels Intelligenztests. Die Ursachen der individuellen Intelligenz sind sowohl genetisch, als auch umweltbedingt.

Zur Methodik: Vergleiche zwischen Gruppen weltweit beruhen auf nicht-verbalen Tests, wie den Raven Progressive Matrices, die Lesen, Schreiben oder Sprechen nicht erfordern. In ihrem Buch IQ and the Wealth of Nations präsentieren Richard Lynn und Tatu Vanhanen die Raven-IQ-Ergebnisse für 81 Länder. Der Durchschnitts-IQ von allen zusammen ist 91. Am höchsten sind die Ergebnisse in Ostasien (IQ 104 +- 3), darauf folgen die europäisch-weißen Populationen von Amerika, Europa und Australien (IQ 97 +- 5) und schließlich Subsahara-Afrika, also Schwarzafrika (IQ 69 +- 8). Schwarz-Weiß-Mischlinge haben in Afrika und in den USA einen Durchschnitts-IQ von 80-85.

4. Der Durchschnitts-IQ der in Lynns Buch untersuchten Länder korreliert stark mit dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, sowie in 32 Ländern, bei denen Untersuchungen darüber vorliegen, mit den Leistungen in Mathematik und in den Naturwissenschaften.

5. Schwarze und Weiße decken die gesamte Bandbreite dessen ab, was "normale Intelligenz" genannt wird (IQ 70-130). Lediglich im Durchschnitt liegt die Gaußkurve der Schwarzen um 15 Punkte niedriger als die der Weißen. Es ist also nicht möglich, die Intelligenz eines Menschen an seiner Ethniezugehörigkeit abzulesen.