Psychologie | 12.09.2010

Die Unterdrückung der Intelligenzforschung

 

Das Schweigegebot brechen

Mischlinge

1. Nazis missbrauchen die Ergebnisse für ihre rassistische Agenda, die nichts mit Wissenschaft zu tun hat. Es wäre nötig, gegen sie zu argumentieren und aufzuzeigen, warum ihre Schlussfolgerungen falsch sind. Im aktuellen Klima ist es allerdings unmöglich, durchschnittliche Intelligenzunterschiede zwischen Ethnien überhaupt zuzugeben (jedenfalls, wenn man einen Posten zu verlieren hat). Man ist gezwungen, Fakten zu leugnen, oder gar nichts über das Thema zu sagen. Das heißt, man riskiert, Stück für Stück gegen die Nazis an Land zu verlieren.

2. Die Alternative zu der Auffassung, dass es eine menschliche Natur gibt und angeborene Unterschiede zwischen den Menschen, lautet, dass der Mensch unbegrenzt formbar ist. Das war die Meinung der stalinistischen Ideologen, die mindestens so viele Menschen umgebracht haben wie Hitler bei ihrem Versuch, die Bürger der Sowjetunion im Sinne des Marxismus-Leninismus umzuformen. Die Intelligenzforschung besagt, dass beide Positionen falsch sind: Der Mensch wird weder nur durch seine Gene, noch ausschließlich durch seine Umwelt bedingt.

3. Antidiffamierungsgesetze und Quoten gehen von der Voraussetzung aus, dass es keine natürlichen durchschnittlichen Unterschiede in der Qualifikation von, beispielsweise, Schwarzen und Frauen gäbe (Frauen haben entweder den selben oder nur einen minimal niedrigeren Durchschnitts-IQ wie Männer, jedoch unterscheiden sie sich in anderen Veranlagungen, woraus sich unterschiedliche Interessen ergeben. Anders ausgedrückt: Wie viele weibliche Rugbyspieler und Philosophen gibt es? Wie viele männliche Stewards, Hebammen und Kindermädchen gibt es?).

Nehmen wir einmal an, dass Schwarze (oder Araber) in einem Beruf unterproportional vertreten sind. Daran müsste nach aktuell verbreiteten Vorstellungen jemand schuld sein, etwa der Arbeitgeber oder ganze Arbeitgeberverbände, die sich aus rassistischen Motiven in einer gigantischen Verschwörung zusammengeschlossen haben, oder die unbewusst Rassisten sind (praktischerweise kann man Menschen vorwerfen, unbewusst so ziemlich alles zu sein, da sich das Unbewusste nicht nachweisen lässt). Und wenn besonders viele Schwarze durch die Prüfung rasseln, dann muss der Lehrer ein Rassist sein. Wenn die "Verantwortlichen" ihren Rassismus nicht eingestehen, fällt ihre Verurteilung nur umso härter aus.

Ein weiteres Problem entsteht, wenn versucht wird (wie in den USA geschehen), schlechte Intelligenztests zur Einstellung zu gebrauchen, die Unterschiede verwischen. Oder man stellt absichtlich unqualifiziertes Personal ein, um die Quoten zu erfüllen und somit nicht wie ein Sexist oder Rassist auszusehen. Aber: Wer möchte schon unqualifizierte Polizisten? Oder Soldaten? Oder sonstwen?

Vernünftigerweise sollte überall nur die individuelle Qualifikation zählen, ganz unabhängig von Geschlechterzugehörigkeit und Ethnie. Dabei kommt eben heraus, dass Mitglieder mancher Ethnien häufiger bei anspruchsvolleren Berufen vertreten sind. Wo echte Diskriminierung vorliegt, muss das nachgewiesen und bekämpft werden. Aber man sollte nicht etwas bekämpfen, das gar nicht existiert!

4. Es ist die Vorstellung verbreitet, dass Unterschiede in kognitiver Kompetenz und im Bildungserfolg auf unterschiedliche Lernbedingungen in den Familien zurückgeführt werden können. Daraus schließen Politiker, man müsse jedem die Lernbedingungen einer typischen Mittelschicht-Familie bieten und schon würden sich die Unterschiede in Intelligenz und Bildung auflösen. In der Tat lässt sich mit einer guten Bildungspolitik der IQ und Lernerfolg von Kindern steigern (wie gesagt ist der IQ ja nur zum Teil angeboren), aber nicht, indem Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten dem gleichen Unterricht ausgesetzt werden.

Im Gegenteil. Der Unterricht muss an die natürlichen Fähigkeiten angepasst werden: Kinder mit niedrigem IQ oder geringen Talenten in einem bestimmten Bereich lernen am besten anhand klar strukturierter Vorgaben und Lernziele. Sie müssen wissen, was sie tun müssen, um stufenweise das Lernziel erreichen zu können. Talentiertere Kinder langweilen sich unter diesen Bedingungen und profitieren von einem größeren Gestaltungsspielraum. Es wäre also sinnvoll, jedenfalls unter dem Lernaspekt, Kinder nach ihren Fähigkeiten in unterschiedliche Lerngruppen aufzuteilen (in der Oberstufe des Gymnasiums ist dies ansatzweise der Fall, da es Grund- und Leistungskurse gibt, die man teils frei wählen kann!).

Intelligenzforscher haben zu ihrer großen Überraschung herausgefunden, dass sich die Auswirkungen einer geteilten Umwelt auf den IQ in der späten Jugend auflösen. IQ-Unterschiede lassen sich in der frühen Kindheit sowohl auf Gene (40%) als auch auf geteilte Umwelt (25%) zurückführen, aber der Einfluss der Gene steigt mit dem Alter (auf 80% im Erwachsenenalter), während die geteilten Effekte verschwinden. Adoptierte Geschwister unterscheiden sich im Erwachsenenalter nicht mehr von Wildfremden.

5. Die Annahme einer multiplen Intelligenz oder von unterschiedlichen Intelligenzen (wie sie Ranga Yogeshwar in einer Diskussion mit Sarrazin anführte) wurde nie klar definiert, nie belegt und mit diesen Konzepten lassen sich keine prüfbaren Voraussagen machen. Falsche Annahmen über die Intelligenz haben sich nur aufgrund ihrer politischen Attraktivität in der öffentlichen Meinung durchgesetzt. Die falschen Leute werden bejubelt und die falschen Leute bekommen Fördermittel.

6. Die Annahme, dass IQ-Unterschiede nicht angeboren oder bedeutungslos wären, schadet Menschen mit geringer Intelligenz. Es ist eine Form von Psychoterror, wenn man von wenig intelligenten Menschen erwartet, Physik zu studieren und wenn man glaubt, sie würden dies aus bloßer Faulheit oder Bosheit nicht tun. Nein, sie können das einfach nicht! Jeder mit ein wenig Alltagserfahrung sollte eigentlich wissen, dass es Menschen gibt, die von Natur aus mit einer geringen Intelligenz gesegnet sind, woran sie nur bedingt etwas ändern können.