Wissenschaft und Religion | 16.02.2009

Es ist alles wahr

 

Wissenschaftler haben keine Ahnung

Emanuel Derman ermahnt neo-säkulare Militante wie Coyne und Dennett, „nicht länger bei dem Versuch ihre Zeit zu verschwenden, die Gottesidee im Namen der Wissenschaft aufzumischen“. Angesichts dieser so umfassenden Dekonstruktion ihrer Arbeit gehe ich davon aus, dass sich Coyne und Dennett für immer verändern werden. Derman erinnert uns mit herausragender Geduld daran, dass Wissenschaftler außerhalb des engen Fokus der wissenschaftlichen Weltsicht keine Autorität besitzen. Kann ein Biologe irgendwelche begründeten Zweifel an der Jungferngeburt Jesu unterhalten? Nein – denn die menschliche Parthenogenese hat überhaupt nichts mit Biologie zu tun. Kann sich ein Physiker eine informierte Meinung über die Wahrscheinlichkeit der Himmelfahrt bilden? Wie könnte er? Die körperliche Translokation in den Himmel erfordert keine Interaktion mit den Naturgewalten. Können entweder ein Biologe oder ein Physiker realistischerweise die kommende Wiederbelebung der Toten bezweifeln? Viele haben es versucht – keinem ist es gelungen. (Bedenken Sie bitte, dass jede Erwähnung von „Entropie“ in diesem Zusammenhang bloße Angeberei ist). Wie Derman erkennt, ist es die blankeste Arroganz, die atheistische Wissenschaftler dazu gebracht hat, sich dermaßen zu übernehmen.

 

Attraktive Männer beweisen Schöpfung

Dieser Austausch bei Edge war ein Festmahl für den Verstand! Denken Sie nur an Lisa Randalls bewegenden Bericht über ihre Flugzeugreise in Begleitung eines „entzückenden jungen Schauspielers“, der einfach in seinem Herzen wusste, dass unsere Art nicht von affenartigen Vorfahren abstammt, sondern vom biblischen Adam. Ich beschwöre die Leser, sich länger mit diesen Punkten zu befassen, da Randalls Prosa beinahe bis zur Planck-Skala verdichtet ist. Stellen Sie sich nur einmal vor, wie es gewesen sein muss, sich in 30 000 Fuß Höhe in Begleitung eines Mannes zu befinden, der Molekularbiologie auf Hochschulniveau studiert. Nun bedenken Sie, dass dieses Wunderkind sowohl Schauspieler von Beruf ist, als auch ein begeisterter Unterstützer von Barack Obama. Und schließlich machen Sie sich klar, dass dieser Fremde an Ihrer Seite die Evolution für nichts weiter hält als ein bösartiges Stück säkularer Propaganda. Ich kann mir vage vorstellen, wie sich Coyne und Dennett nach Lektüre von Randalls Geschichte bis hierhin gefühlt haben.

 

Logik wird überschätzt

Doch Randall gräbt tiefer:

„Auf Erfahrungen basierende und logisch schlussfolgernde Wissenschaft und Glauben sind zwei völlig verschiedene Methoden, um an die Wahrheit heranzugehen. Sie können einen Widerspruch nur dann feststellen, wenn Ihre Regeln logisch sind. Wenn Sie an die geoffenbarte Wahrheit glauben, dann haben Sie die Regeln verlassen. Es gibt beim besten Willen keinen Widerspruch.“

Ich bin zuversichtlich, dass Randalls Abenteuer im Flugzeug einen Wendepunkt markiert in unserem intellektuellen Diskurs. Nicht nur hat sie alle Widersprüche zwischen Wissenschaft und Religion (und Magie, UFO-Kulten, Astrologie, Tarot, Handlesen, etc.) aufgelöst, sie hat auch scheinbar widersprüchliche Religionen miteinander vereinbart. Hindus verehren eine Vielzahl von Göttern; Muslime erkennen nur die Existenz von einem an und sie glauben, dass Polytheismus ein Kapitalvergehen ist. Befinden sich Hinduismus und Islam im Konflikt miteinander? Nur „wenn Ihre Regeln logisch sind“. So wie Pfade, die einen Berghang hinaufführen, am Fuße des Berges diskrepant aussehen können, stellen wir fest, sobald wir auf dem Gipfel stehen, dass alle Wege zum selben Ziel geführt haben – so wird es mit jeder Anwendung des menschlichen Verstandes sein! Der Gipfel der Wahrheit erwartet euch, meine Freunde. Wähle einfach deinen Pfad...