Presseschau | 19.02.2010

Erkenne dich selbst

 

Berechenbare Bewegungen

In einer Untersuchung der Mobilität von 50 000 Handynutzern ist es Forschen gelungen, ihre Bewegungen in 93% der Fälle vorherzusagen. Und dies unabhängig davon, ob die Nutzer viel umherreisten oder sich in der Nähe ihrer Heimatstadt aufhielten. Wohin uns der Wind weht, das kann uns ein chinesisches Forscherteam nun mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen, auch dann, wenn wir es selbst noch nicht wissen. Jedenfalls statistisch. Diese Erkenntnisse können für die Planung von Fluchtwegen relevant sein.

 

Entdecke dein Gehirn

Forscher werkeln an einem 3D-Atlas des Gehirns. Schicht für Schicht wird hierfür das Gehirn abgescant. In fünf Jahren wird die Karte fertig sein, aber eine Vorabversion kann man sich hier kostenlos herunterladen.

 

Rot macht Frauen attraktiver

Die Farbe rot macht Frauen für Männer attraktiver und sexuell begehrenswerter. Die Farbe verändert aber nicht die Wahrnehmung von Frauen untereinander, noch die Beurteilung des Charakters und der Intelligenz der Frauen durch Männer. Die Entdeckung dieser „erotischen“ Farbe dürfte Modedesigner dennoch interessieren.

 

Ein Nasenspray gegen Autismus?

Das Hormon „Oxytocin“ verbessert die sozialen Fähigkeiten von Menschen. Wer an Autismus leidet, hat Probleme, soziale Signale zu lesen. Diese Fähigkeit konnte mit einem Oxytocin-Nasenspray bei Versuchspersonen kurzfristig erhöht werden. Vielleich würde eine tägliche Dosis Oxytocin Autisten helfen, besser mit anderen Menschen zurechtzukommen.

 

Das Hirn schläft von innen nach außen ein

Der Thalamus, der evolutionär älteste Teil des Gehirns, schläft entgegen bisheriger Annahmen zuerst ein, die Großhirnrinde bleibt länger aktiv. Dies könnte hypnagoge Halluzinationen beim Einschlafen erklären (sie sind Ursache der Halluzinationen angeblicher UFO-Entführungsopfer).

 

Die psychiatrischen Erkrankungen der Zukunft

Das neue „DSM V“, das Standardwerk zur Diagnose psychiatrischer Erkrankungen, wird gerade von der American Psychiatric Association entworfen. Neu ist zum Beispiel ein Skalensystem für Symptome, so kann man in Zukunft zu 60% depressiv sein statt einfach „depressiv“. Neu eingeführt wird ein Risiko-einer-Psychose-Syndrom, was die Erkrankung bezeichnet, irgendwann vielleicht einmal psychisch erkranken zu können. Die „Hypersexualitätsstörung“ betrifft derweil Menschen, die sich zu viel mit Sex befassen. Das DSM V dürfte für einige Kontroversen sorgen.